Ehrlicher, Marcus

Was will denn jetzt der da? Das denkt Ihr Euch bestimmt. Schaut ja bisschen albern aus. Und gar nicht so schön wie andere in diesem Blog. Das ist der Marcus. Ehrlicher Marcus. Und sein Name ist Programm. Perfekt ist er nicht, mit Sport hatte er all die Jahre eigentlich nur im Büro zu tun. Sein Körper hat nicht nur eine faule Haut. Aber zufrieden ist er mit Mitte 40 auch nicht mehr mit sich. Also rafft er sich auf und macht jetzt halt auch diese Fitness. Aber den ganzen Zirkus drum rum, den packt er nur so halb. Und deshalb schreibt er jetzt ab und zu was drüber.

Käse mit Käse überbacken

Das war nicht gut, ich weiß. Aber es erhöht immerhin den Druck, es wieder zu tun. Diesen Milan-Zirkus*, wie Aleks ihn nennt. Er ist einfach oberflächlich. Oder es ist ihm egal. Dabei hat er es noch bitterer nötig als ich. Seinen BMI möchte ich gar nicht kennen. Meinen auch nicht.

Zurück zum Thema. Irgendwo weit hinten im Hirn klingelt es permanent. Warnsignale. Wenn ich genau hinhöre, kann ich sogar Text erkennen. „Achtung, das willst du doch jetzt nicht wirklich essen. Um die Zeit. Low Carb ist anders. Und morgen kannst du dich dann wieder nicht ausstehen.“ Denn ich weiß ja: Mit Ende 30 werden die Sünden direkt bestraft. Nix Gelbe Karte, gleich Rot.

Okay, vier Bier, zwei Schnitt und dann nachts die Bäckerei Gabsteiger in Gostenhof entern. Liegt auf der Hand, dass das eher die Schwarzwälder Kirsch unter den Fitnessplänen ist. Aber die letzte U-Bahn ist eh schon weg. Und die Gabsteigerin überbäckt sogar Käse mit Käse, was spät nachts einfach wie Gourmet daherkommt. Wir entscheiden uns für Currywurst mit Käse überbacken, für die Schinken-Käse-Stange mit Käse überbacken und den Geflügelburger (neu im Sortiment!). Mit Käse, eh klar.

Der Morgen danach.

Zum Glück ist Januar und ich sitze nicht oberkörperfrei auf der Morgentoilette. Das (natürlich schwarze und nicht quergestreifte T-Shirt) kaschiert die Wahrheit einigermaßen wirkungsvoll. Und unter der Dusche stehe ich in der Regel, lasse mich durch leichtes Überstrecken des Oberkörpers schlank erscheinen. Ein Selfie wäre jetzt dennoch nicht gut – weder für mein Smartphone noch für mein soziales Umfeld. Ich kann mich nicht ausstehen. Aber das hatte die Stimme ja schon vorab gesagt.

Der Plan steht. Heute noch Milan-Zirkus. Mindestens eine Runde, besser zwei. Als Reaktion auf den Gabsteiger-Exzess. Und um die Rufe weit hinten im Hirn für immer verstummen zu lassen.

Aber erstmal einen Kaffee.

*Ich nenne es natürlich korrekt Milon-Zirkel. In der Hoffnung, dass der Hersteller dieser Kräftigungsrunde die Nennung honoriert.

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